Inzeller Kienberg – eine lohnenswerte Wandertour!

Am letzten Tag unseres Urlaubs machten wir eine Tour auf den Inzeller Kienberg (1594 m), der auch „Streicher“ genannt wird.
Den PKW auf dem Wanderparkplatz kurz hinter der Abzweigung zur „Schmelz“ in Richtung Ruhpolding geparkt, machten wir uns auf den Weg. Mit etwas mehr als 800 Höhenmetern auf den Gipfel kann man je nach Tempo den Kreislauf gewaltig in Schwung bringen.
Und los geht’s auf die Wanderung in Inzell:
Nach einem kurzen Teilstück auf einem angenehm ansteigenden Waldweg passierten wir die Knappenkapelle bzw. Fahrriesboden-Kapelle, ein erstes Indiz für die vergangene Bergbauepoche.
Von hier aus erreicht man über den Knappensteig in einem schier nicht enden wollenden Ringen um Höhenmeter nach insgesamt ca. einer Stunde Gehzeit die ausgedehnten Bergbauhalden an der Nordflanke des Kienbergs. Ganz schön anstrengend, aber irgendwie toll!
Auf den Spuren des Bergbaus
Nicht nur die riesigen Halden, auf denen noch der eine oder andere seltsame Gesteinsbrocken herumliegt, sondern auch Mauerreste und diverse Stolleneingänge, von denen die meisten verstürzt sind, zeugen vom Ausmaß des über mehrere Jahrzehnte andauernden Bergbaues auf Zink und Blei.
Von den Bergbauhalden an wird das Gelände offener. Insgesamt gesehen ist der bisherige Aufstieg sicherlich auch für sportlich ambitionierte Bergfreunde geeignet, in jedem Fall jedoch sollte man trittsicher und schwindelfrei sein, sowie gutes Schuhwerk tragen.
Das letzte Teilstück der Nordflanke ist dann nochmals eine Herausforderung. Der Aufstieg ist an einigen Passagen durchaus anspruchsvoll, der Anblick der imposanten Felswände und die beim Zurückblicken wunderbare Aussicht auf Teile des Chiemgaus entschädigen aber schon vorerst für die Strapazen. Für Freunde der Pflanzenwelt ist wie in der Region sicherlich üblich einiges geboten. Die Palette an Blumen, Kräutern, Bäumen und Sträuchern ist einfach umwerfend. Das Ganze ist sicherlich auch von der Jahreszeit abhängig.
Natur pur und Belohnungen satt!
Nach Überwinden der „Nordflanke“ ist es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel. Die Aussicht ist in alle Himmelsrichtungen einfach wunderbar! Der Chiemsee, der Chiemgau, die Chiemgauer Berge, Teile der Salzburger und Tiroler Bergwelt, insbesondere aber auch die Berchtesgadener Alpen liegen dem Gipfelbezwinger zu Füßen. Auch wenn die Sicht nicht ganz klar ist, lässt sich die Schönheit dieser Region nicht leugnen.
- Blick zum Chiemsee über Ruhpolding
- Enzian
- Blick auf die Berchtesgadener Alpen
Unter einem wunderschönen Gipfelkreuz tanken wir Energie mit einer ausgiebigen Brotzeit. Essen und Trinken kann so schön sein, besonders nach solch einem Aufstieg.
Den Abstieg wählten wir auch wegen der zum Teil eher rutschigen Bodenverhältnisse über den leichten Wanderweg auf der Südseite. Zwischen Kienberg und Rauschberg hindurch verläuft der Weg dann weiter über eine Forststraße, die dann fast unübersehbar in den Bergwald in Richtung Schmelz abzweigt. Der Wanderweg ist in der Regel deutlich sichtbar gekennzeichnet.
Am Auto angekommen waren wir beide ganz schön kaputt, aber doch froh diese Tour gemacht zu haben. Wir werden es sicher irgendwann wieder tun!

Tipp
Haben Sie diese Tour geschafft, waren Sie schon auf einem Teil des SalzAlpenSteigs unterwegs. Zu Beginn verläuft die Kienberg-Tour auf den Wegen einer der 6 Etappen, die Sie im Chiemgau erwandern können. Das nächste Erlebnis ruft also schon!