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Stadtführer mit seiner Gruppe in Tittmoning
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Die Stadt, an der es kein Sattsehen gibt

Datum: 27.11.2018
Von: Julia Schwaiger - Sportalpen GmbH

Es hat hochsommerliche 30 Grad, die Sonne steht steil am Himmel, Schweißtropfen zieren die Stirnen – und die fünf Leute hören komplett gebannt zu. Wie das sein kann?

Es liegt an der Mischung aus beeindruckendem historischem Ambiente der Stadt selbst und dem leidenschaftlichen Geschichten-Erzähler, Ortsheimatpfleger Manfred Liebl, der uns heute durch Tittmoning führt. Wer so eine lebendige Stadtführung erlebt, braucht kein Fernsehen und kein Netflix mehr.

Ein bisschen Geschichte zum Einstimmen

Unsere vormittägliche Reise beginnt im Rathaus, einem typischen Gebäude der Salzach-Bauweise: Charakteristisch dafür sind Scheinfassaden, also nach oben gezogene Häuserfronten, die das Dach von vorne betrachtet „verschwinden“ lassen. Eng aneinandergereiht wirken die städtischen Bürgerhäuser wie eine „Einheit“. Tittmoning ist eine der ältesten Städte und hat einen der größten Marktplätze Deutschlands. Seit dem Jahr 1234 gilt es als Stadt. In den vergangenen Jahrhunderten rüsteten viele Kunsthandwerker die Stadt im bayerischen Rupertiwinkel auf, wie Stadtführer Manfred Liebl zu erzählen weiß: Goldschmiede, Bildhauer, Maler wie etwa der Salzburger Barockmaler Johann Michael Rottmayr. Apropos Salzburg: Jahrhundertelang gehörte Tittmoning zum Erzstift Salzburg. Früher waren wichtige Berufszweige beispielsweise Kaufmänner, Brauersleute und Schiffsmeister. Lange Zeit hat man mit der Getränkesteuer und landwirtschaftlichen Produkten am meisten verdient. Heute lebt die Stadt mit ihren etwa 6.000 Einwohnern hauptsächlich vom Gewerbe und ein bisschen vom Tourismus. Auch interessant: Durch Tittmoning führen 96 Kilometer Wasserleitungen.

Stadtgebäude in Tittmoning
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Kleine Berühmtheit Rathaus

Auf geht’s nach draußen! Am Stadtplatz angekommen, drehen wir uns nochmal kurz zum Rathaus um, das, wie viele der Häuser hier, eine typische Grabendach-Konstruktion aufweist. Als Profanbau hat es die älteste Original-Fassade im Landkreis Traunstein. Sogar ein „Fernsehstar“ war das Tittmoninger Rathaus in den späten 1960ern, als es in der ZDF-Serie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ im Vorspann das Gerichtsgebäude darstellte. Das und mehr erfahren wir aus Liebls „Nähkästchen“ über die Salzachstadt.

Adelige Familien prägten die Stadt

Der Stadtführer gewährt uns Einblicke in die Entwicklung Tittmonings, die in großen Teilen mit adeligen Familien und deren Käufen und Ansiedlungen zu tun hat. Der Name des hübschen, pfefferminzfarbenen „Khuenburg-Hauses“ etwa geht auf Lungauer Adelige zurück, die sich, wie es anno dazumal üblich für den Salzburger Adel, einen Zweitwohnsitz in der Provinz kauften. Eines der ältesten Häuser hier ist das hellrosa Hotel Alte Post, auf dem ein prachtvolles, goldenes Nasenschild angebracht ist.

Stiftspfarrkirche mit berühmter Orgel

Auch an der Stiftspfarrkirche, unserer nächsten Station, sieht man die Spuren des Adels. Reiche Familien haben an der Kirchenmauer Andenken für ihre Angehörigen anbringen lassen - die Skulpturen und Gemälde zeugen davon. Innen wirkt die lichtdurchflutete Kirche mit ihren weißen Mauern ebenso freundlich wie die beiden Frauen, die gerade mit Kübel und Besen durchfegen. Dabei war das Gotteshaus einmal ausgebrannt, wie wir von Manfred Liebl erfahren. Der Altar ist heute deshalb nicht mehr original barock, sondern neo-klassizistisch. Die Orgel und die Empore standen einst im berühmten Inseldom am Chiemsee. Von ihm ist nur noch die Außenhaut übrig, alles andere hat eine Brauerei zerstört, die die Insel nach der Säkularisation gekauft hatte.

Bunter Stadtplatz mit verlockenden Gastgärten

Die geschlossene Häuserfassade zur Linken und zur Rechten des Marktplatzes bildet dessen bunte Begrenzung. Kurz schielen die Teilnehmer in Richtung freundlich einladende Gastgärten, wo sie im Anschluss an unseren Stadtrundgang bayerische Schmankerl wie Surbraten, Biergulasch oder einen zünftigen Brotzeitteller zu verkosten gedenken. Doch schon packt unser Guide den nächsten abenteuerlichen Schwank aus der Geschichte Tittmonings aus und der Fokus wandert wieder vom verlockenden Schweinsbraten zurück zur Stadtführung.

Stadtplatz Tittmoning
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Tipp: Tittmoninger Bauern- und Wochenmarkt

Freitags bieten am Marktplatz Bauern und Fieranten ihre Waren feil und überraschen mit wechselnden Aktionen!

Detailaufnahme von einem Trachtenhut
© © Chiemgau Tourismus e.V.

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