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Diese Umfrage ist Teil eines Projektes der Universität Innsbruck, das sich mit dem Reiseverhalten von Gästen in der Grenzregion von Deutschland und Österreich beschäftigt. Die Ergebnisse der Umfrage werden dazu beitragen, bessere Mobilitätsdienstleistungen in den Tourismusregionen der Alpen anzubieten. 

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Kulinarische Tischgespräche im Kloster Seeon

24. Oktober 2025

Ein kleiner Laden aus Bergen, ein Leinöl-Produzent aus Trostberg, ein Whisky-Hersteller und eine Strandbadbetreiberin aus Grabenstätt fanden sich im späteren Verlauf der „Kulinarischen Tischgespräche“ an einem Tisch wieder. Visitenkarten wurden getauscht, Hände geschüttelt. Für den Veranstalter, die Chiemgau GmbH, ein Ergebnis nach Wunsch. Denn auch bei der zweiten Auflage der Tischgespräche ging es darum, Erzeuger und Gastronomie zu vernetzen, mit dem Ziel, mehr Regionalität auf Speisekarten und Regalen zu erreichen. In diesem Jahr war auch der Lebensmittel-Einzelhandel der Region geladen. Zahlreiche Händler – von Rewe über Edeka, Dorf- und Regionalwarenläden sowie regionale Kaufhäuser - waren der Einladung gefolgt, ebenso wie Vertreter von Gastronomie und Lebensmittelproduktion. 

Landrat Andreas Danzer bezeichnete das sehr gut besuchte Event im Kloster Seeon zu Beginn als „ein Stück Zukunftspolitik“. Kein Supermarktkonzern und kein Online-Versand könnten ersetzen, was der Chiemgau zu bieten habe, sagte Danzer, und machte deutlich: „Wenn wir es schaffen, dass regionale Produkte stärker in Wirtshäusern, Hotels und Läden zu finden sind, profitieren wir alle gemeinsam davon. Jeder Kontakt, der bei den Tischgesprächen entsteht, ist ein kleiner Baustein dafür.“ 

Regionalität verlangt Genügsamkeit

Im Rahmen seines Vortrags „Mehr Regionalität – Mehrwert für uns alle“ betonte der Hauptredner Marc Redepenning, Professor für Kulturgeografie an der Universität Bamberg, dass Regionalität in ihrer idealen Ausprägung weit mehr sei als ein Wirtschaftsfaktor. Sie stärke nicht nur lokale Wertschöpfung und Krisenfestigkeit, sondern fördere Vertrauen, Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Regionalität verlange jedoch auch Genügsamkeit – etwa beim saisonalen Konsum. Besonders hob Redepenning die soziale Dimension hervor: Regionale Wirtschaftskreisläufe stärkten Handwerk und Netzwerke, förderten Kooperationen und trügen zur Lebendigkeit von Regionen bei. Ein Beispiel seien Wirtshäuser, die weit mehr als Gaststätten seien. Sie seien Orte der Begegnung, Kultur und regionalen Identität. Sein Appell: Regionalität sollte nicht nur ökonomisch gedacht werden, sondern als gemeinschaftliche Aufgabe, die Werte schafft und Regionen zusammenhält.

„Sprecht uns an“

Die Vertreter des regionalen Lebensmittel-Einzelhandels bestätigten, dass die Nachfrage nach Erzeugnissen aus der Region steige. Was die regionalen Produkte angehe, so müsse man allerdings auch an alleinerziehende Mütter denken, die sich die teureren Produkte oft nicht leisten könnten, betonte Monika Schwarzenböck, Inhaberin von Edeka Kaltschmidt. Während ein Teil der Kundschaft sich die Produkte nicht leisten könne, verlange ein anderer Teil Bio-Ware. Sie berichtete, dass Kundinnen häufig den hohen Wert der heimischen Produkte nicht zu schätzen wüssten: „Sie verlassen sich lieber auf irgendein Bio-Siegel als auf die heimischen Erzeuger“, sagte Schwarzenböck. Die Händler forderten speziell in Bezug auf Güte- oder Biosiegel mehr Transparenz und insgesamt weniger Bürokratie, um stärker regional agieren zu können. Übereinstimmend berichteten die Händler, dass viele Hersteller – etwa von Honig, Öl, Eiern oder sogar selbstgenähten Stirnbändern – zunächst gar nicht auf die Idee kämen, in Lebensmittelmärkten anzufragen. Der gemeinsame Appell an die Erzeugerinnen und Erzeuger aus dem Chiemgau: „Wir verkaufen eure Produkte gerne, sprecht uns einfach an“.

Die Veranstaltung „Kulinarische Tischgespräche“ ist ein Projekt der Chiemgau GmbH aus dem Bereich des Regionalmanagements. Das Regionalmanagement ist ein Förderprogramm des Freistaats Bayern, das von der Regierung von Oberbayern betreut und durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wird. Der Freistaat Bayern unterstützt mit diesem Förderprogramm die regionalen Initiativen bei der Umsetzung ihrer Projekte in zentralen Zukunftsthemen der Landesentwicklung, wie der Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Mit der Veranstaltung „Kulinarische Tischgespräche“ wird dieses Ziel in die Praxis umgesetzt: Die Begegnungen fördern Kooperationen und tragen zur Stärkung der regionalen Identität und Wertschöpfung bei.