Die Tage werden wieder länger, die Schneedecke weicht saftig grünen Wiesen, leise klopft der Frühling an. Die Region rund um den Chiemsee wartet nun mit einer Menge traditionellen Veranstaltungen und typischen Osterbräuchen auf, die dazu einladen, die länger werdenden Tage bewusst wahrzunehmen. Genieße das Frühlingserwachen bei ersten Spaziergängen, leichten Wanderungen auf niedere Almen und Radtouren in der Berg- und Seenlandschaft des Chiemgaus.
Osterbrunnen
Ursprünglich kommt der Brauch von der Fränkischen Alb. Hier herrschte schon immer ein extremer Wassermangel. Damals gab es keine zentrale Wasserversorgung und es wurden Brunnen in den Tälern errichtet, um das Wasser zu speichern. Die Brunnen werden seit etwa Anfang des 20. Jahrhunderts geschmückt, als Zeichen der Dankbarkeit für das lebensnotwendige Elixier: Wasser. Die so genannten Osterbrunnen sind behangen mit bunt bemalten Ostereiern, Blumen und Papierbändern. Häufig wird die Dekoration auch in Form einer Krone an den Brunnen angebracht.
Auch kulinarisch ist die (vor-)österliche Zeit im Chiemgau geprägt von Besonderheiten. So werden in einigen Bäckereien der Region zwischen Aschermittwoch und Karsamstag die traditionellen Fastenbrezen angeboten. Anders als die vor allem in Bayern bekannten Kultgebäckstücke, sind Fastenbrezen nicht mit Lauge überzogen. Sie werden lediglich gesalzen. Mit ihren wenigen Zutaten passen sie gut in die Zeit des Verzichts zwischen Fasching und Ostern und sind vermutlich auf eine klösterliche Fastentradition zurückzuführen.
