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Blick auf Inzell mit Bergen im Hintergrund
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Eisschnelllauf in Inzell – die Max Aicher Arena der Profis

Datum: 30.10.2019
Von: Gastautor

Modernste Architektur und extrem schnelles Eis. Eisschnellläufer aus aller Welt bringen sich in Inzell in Höchstform. Hier ist schon im Herbst Eiszeit, es herrschen erstklassige Bedingungen. Ein Besuch beim Training der Profis.

Die vier Sportler ziehen sich auf einer schmalen Bank am Rande der Bahn die Eisschnelllaufschuhe an und gehen hinüber auf die Eisfläche. Das ist gar nicht so einfach auf den langen, scharfen Kufen. Der erste dehnt seine Oberschenkel, die anderen machen es ihm nach. Dann nehmen sie Aufstellung. Sie fokussieren ihren Blick auf die Eisbahn vor ihnen, gleichmäßig steigen kleine Atem-Wölkchen auf.
Ein Zeichen des Trainers, und die Gruppe beginnt in erstaunlicher Geschwindigkeit über das Eis zu gleiten. Von Null auf Hundert in wenigen Sekunden. Gelaufen wird gegen den Uhrzeigersinn. Die ersten Meter schwenken die Athleten die Arme wechselseitig, so holen sie viel Schwung. In der Kurve legen sie den linken Arm auf den Rücken, der rechte Arm pendelt vor dem Körper und stabilisiert so ihre Haltung. Auf der Geraden werden beide Arme auf dem Rücken angelegt, das verringert den Luftwiderstand und macht ein paar Kilometer pro Stunde schneller. Gleichmäßiges, langes Gleiten auf einer Kufe ist die hohe Kunst des Eisschnelllaufes. Das geht nicht ohne entsprechende Körperspannung und Balance. Runde um Runde ziehen die Athleten. Bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen sie im Sprint. Das sind knapp 17 Meter pro Sekunde.

Eisspezialisten auf geheimer Mission

In der Max Aicher Arena in Inzell herrschen hervorragende Eislauf-Bedingungen, nicht nur wegen der Rundumverglasung und des futuristisch anmutenden Dachs, das aufgrund seiner Bauweise jegliches Blendlicht verhindert. Auch das Eis ist perfekt, wobei der Aufbau ein Geheimnis des Stadionleiters bleibt. So viel verrät Hubert Kreutz aber: „Die Eisschicht auf der Rennstrecke ist drei Zentimeter dick und ermöglicht dem Läufer besonders hohe Geschwindigkeiten. Es wird von den Eisspezialisten bei einer Temperatur von minus sieben bis minus acht Grad hergestellt.“ Hinzu kommt ein ausgeklügeltes Entfeuchtungssystem, das die Luftfeuchtigkeit konstant bei 40 bis 50 Prozent hält. Man merkt es gibt viel zu beachten, um das perfekte Eis zu halten, der Eismeister der Arena erzählt uns noch etwas mehr: 

Wartungsarbeiten in der Max Aicher Arena Inzell
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Wie die Eislaufelite den Chiemgau entdeckte

Die natürlichen Feinde des Kunsteises sind Schnee und Regen. In der Max Aicher Arena sind sowohl Eisfläche als auch Sportler davor geschützt. Das war nicht immer so: Bis 2009 gab es in Inzell keine geschlossene Halle. Ab Ende der 1950er-Jahre diente der abgelegene Inzeller Frillensee als Bundestrainingsort für den Eisschnelllauf. Bis 1963 war er auch Austragungsort für Deutsche Meisterschaften. Als einer der kältesten Seen Deutschlands friert er nämlich früh im Winter und sehr verlässlich zu. In den 1960er-Jahren errichtete die Gemeinde Inzell dann zusammen mit dem Deutschen Eisschnelllauf-Club Frillensee am Dorfrand ein Natureis- und später ein Kunsteisstadion. „Inzell war und ist im Herbst der erste Ort Deutschlands, dessen Eisfläche für das Training öffnet. Schon in den 1980er-Jahren trainierte im Chiemgau die Eisschnelllauf-Elite der Welt“, erzählt Stadionleiter Hubert Kreutz. 2009 erfolgte der Spatenstich für die Errichtung der Max Aicher Arena, 2011 ihre Eröffnung.

Luftaufnahme vom Frillensee im Winter
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Wie kommt die Max Aicher Arena zu ihrem Namen?

Die heutige Eishalle wurde von der Firma Max Aicher Bau errichtet. Die Baufirma übernahm nicht nur die Bauleitung, sondern sponserte auch einen Teil der Baukosten. Damit hat sich Max Aicher mit seiner gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Freilassing den Namen „Max Aicher Arena“ für die kommenden zwanzig Jahre gesichert. Das Vorgänger-Stadion war übrigens nach dem ehemaligen Inzeller Bürgermeister und Sportfunktionär Ludwig Schwabl benannt.

Früh übt sich

Die vier Athleten haben etliche Runden auf dem 400 Meter langen Eisring hinter sich gebracht, in Inzell ist es schon tiefdunkel. Sie halten nach gefühlten Stunden vor der gepolsterten Streckenbegrenzung, streifen die Kufenschoner über und verabschieden sich. Für den Trainer ist noch kein Feierabend. Eine junge Eisschnellläuferin steht schon in den Startlöchern. Vorsichtig betritt sie das Eis und schnallt sich einen breiten Gürtel um die Hüfte, der Trainer bindet einen Strick daran. Beide setzen sich in Bewegung. In der Kurve drückt die Fliehkraft die Sportlerin nach außen. Mit Hilfe des Trainers, der in Richtung der Fliehkraft am Strick zieht, kann sich die Eisschnellläuferin in entgegengesetzte Richtung in die Kurve legen und verliert somit weniger Geschwindigkeit. Was nach einem harmonischen Zusammenspiel aussieht, ist harte Arbeit an der optimalen Laufposition. In der Mitte der Eishalle spielen einige Kinder Eishockey. Immer wieder geht ihr faszinierter Blick hinüber zur Eisschnellläuferin und ihren eleganten Bewegungen. Vielleicht wird sie eines Tages zu den ganz Großen der Welt gehören. Sie wäre nicht der erste Star „made in Inzell“.

Eine vielseitige Eis-Arena: von Motorradrennen bis zu Kampfsportarten

In der Max Aicher Arena ist immer etwas los. Fast täglich hat man die Chance, Top-Athleten hautnah zu erleben oder persönlich kennenzulernen. Ein Highlight ist die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft, wo tausende Zuschauer ihre Idole anfeuern. Während der Icespeedway-Weltmeisterschaft liefern sich Sportler auf Motorrädern im Eisring ein Rennen und im April 2019 gab es in der Arena sogar eine Taekwondo-Weltmeisterschaft.

Nachgefragt-BOX: Kommende Veranstaltungen in der Max Aicher Arena

Alle Termine findet ihr im Veranstaltungskalender der Max Aicher Arena. Um die Arena einmal live zu erkunden, werden regelmäßige Führungen angeboten. Rein schauen lohnt sich

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