Genderwahnsinn? Nein. Es ist nur so, dass selbst Vogelexperten nicht mit Gewissheit sagen können, ob der Seeadler am Chiemsee ein Weibchen oder Männchen ist. Eines aber steht fest: Über Nachwuchs würden sich alle freuen. Im Jahr 2007 hatte sich schon einmal ein Seeadlerpaar im Achendelta niedergelassen, und für kurze Zeit sah es richtig nach Familienplanung aus. Irgendetwas kam aber dann dazwischen, und die Seeadler haben das Projekt Nestbau im Achendelta abgebrochen. Später wurde eines der Tiere, leicht zu erkennen an der fehlenden Feder in der Armschwinge, in der Nähe von Simbach am Inn gesichtet.
Die frei zugänglichen Naturbeobachtungsstationen in der Hirschauer Bucht, in Hagenau, Chieming, Seebruck, Gstadt, Rimsting, Bernau und Übersee sind ein Anziehungspunkt für Naturfreunde. Vogelführerinnen und -führer bieten ganzjährig geführte Beobachtungen an. Alle Termine stehen auf www.terminwand.de. Bei den Beobachtungen stehen Wasservögel im Vordergrund. Über Umweltbildungsangebote im Chiemgau, wie etwa das Programm „Der Natur auf der Spur“, informiert die Seite www.chiemseeagenda.de, Stichwort NaturErlebnisChiemsee.
Dirk Alfermann ist Diplom-Biologe und im Auftrag der Landkreise Traunstein und Rosenheim als Gebietsbetreuer für den Chiemsee tätig. Zu seinen Aufgaben gehört es, dafür zu sorgen, dass Vögel und Fische genügend Rückzugsgebiete finden.
