Kein Weihnachten ohne die Geschichte der Herbergssuche. In Ruhpolding wird sie alle drei Jahre vor besonderer Kulisse aufgeführt: im Holzknechtmuseum. Dann verwandeln rund 100 Laiendarsteller das Areal in eine große Bühne. Unser Autor nimmt dich mit zu einem wundervollen Schauspiel.
Das Krippenspiel und die eine Botschaft
Es ist beeindruckend leise, alle warten gespannt. Plötzlich, eine Pferdekutsche zieht auf die Bühne. Schnauben und Stampfen. Maria und Josef machen sich auf den Weg nach Bethlehem zur ersten Volkszählung. In einer anderen Szene herrscht emsiges Marktplatztreiben und in einer wieder anderen huldigen die Heiligen Drei Könige in aufwendigen Kostümen dem neugeborenen Jesuskind, andächtig und von Frieden erfüllt. Das Dorforchester untermalt das gesamte Spiel mit sanften Klängen und Liedern. Die Botschaft ist voller Liebe und unmissverständlich: die Geburt des Jesuskindes bewegt die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt. Im Bann der Aufführung merken wir gar nicht, wie schnell fast zwei Stunden vergehen. Es kommt wir vor wie ein besinnlicher Augenblick, mehr noch, wie der friedlichste Moment auf Erden. Zum Schluss Stille und dann langsam einsetzender, rauschender Applaus. Drei Mal treten die Schauspieler unter Standing Ovations wieder auf die Bühne.
