Hirschauer Bucht
© © Josef Niederbuchner

Naturbeobachtungsturm Hirschauer Bucht

Nur wenige Orte rund um den Chiemsee verbinden Naturerlebnis, landschaftliche Schönheit und kulturhistorische Spuren so eindrucksvoll wie die Hirschauer Bucht bei Grabenstätt. Einst reichte hier der Chiemsee bis ins Ortszentrum hinein – mit eigenem Hafen! Doch durch Naturereignisse und menschliches Eingreifen verlagerte sich der Lauf der Tiroler Ache nach Osten, die einstige Bucht verlandete, und es entstand das heute ausgedehnte Grabenstätter Moor, eine der ökologisch wertvollsten Landschaften im Chiemgau.

Herzstück dieser besonderen Region ist das Achendelta, eines der letzten Flussdeltas Mitteleuropas, das sich durch seine Vielfalt an Lebensräumen auszeichnet: Feuchtwiesen, Schilfzonen, Moore und Flussläufe wechseln sich ab und bieten zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Besonders für Vogelbeobachter ist das Gebiet ein Paradies – mit etwas Glück lassen sich hier Blaukehlchen, Rohrweihen oder Fischadler beobachten.

Ein idealer Ort für diese Naturerlebnisse ist der Naturbeobachtungsturm Hirschauer Bucht, der inmitten dieser einzigartigen Landschaft liegt. Der hölzerne Turm erlaubt einen weiten Blick über die Schilfflächen des Deltas bis hin zu den Chiemgauer Alpen. Gerade im Herbst, Winter oder zeitigen Frühjahr – wenn Nebel über den Mooren liegt oder sich die Berge schneebedeckt zeigen – entfaltet sich hier eine besondere, fast mystische Stimmung.

Spaziergang zum Beobachtungsturm Hirschauer Bucht

Ein Spaziergang dorthin beginnt idealerweise im Ortszentrum von Grabenstätt. Vom Rathaus führt der Weg über die kunstvoll ausgestattete Maximilianskirche und die gotisch geschmückte Johanneskirche mit ihrem eingemauerten römischen Grabstein weiter durch das Grabenstätter Moor. Auf schmalen Wegen entlang des Runstgrabens begleiten einen das leise Rascheln des Schilfs, der Gesang seltener Vögel und der weite Blick über die Wiesenlandschaft.

Vorbei am traditionellen Wirtshaus zur Hirschauer Bucht, in dem im Sommer fangfrischer Chiemseefisch serviert wird, erreicht man schließlich den Beobachtungsturm. Wer noch weiterwandern möchte, kann den Chiemsee-Rundweg nutzen, der durch die irisblauen Feuchtwiesen Richtung Übersee führt – besonders im Mai und Juni ein Fest für die Sinne.

Der Rückweg führt über den Naturbeobachtungsturm bei Hagenau mit Panoramablick bis zur Terrasse des Restaurants „Chiemseefischer“ und weiter in den Grabenstätter Ortsteil Hirschau. Dort lädt eine kleine Kapelle und eine malerische Lüftlmalerei zur Rast ein. Wer schließlich noch ein Stück weiter bergab geht, wird mit einem Blick über die gesamte Buchtlandschaft und die Alpenkette belohnt – perfekt für eine Pause unter der schattigen Linde, bevor man nach Grabenstätt zurückkehrt.

Kontaktdaten

Adresse
Beobachtungsturm Hirschauer Bucht
Hirschauer Bucht 1
83355 Grabenstätt
Grabenstätter Moos im Herbst © Sepp Niederbuchner.jpg
© © NIEDERBUCHNER SEPP

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