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Wir wollen unsere Webseite weiter verbessern und freuen uns hierfür über Unterstützung! Als Dankeschön gibt es am Ende die Möglichkeit, einen Aufenthalt im Chiemgau zu gewinnen!
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Wandern oder doch lieber radeln? Wie wäre es mit einer Kombination von beidem in Reit im Winkl?
Fröhlich winken mir die beiden Punkte am Horizont zu, die unerwartet schnell größer werden, während sie scheinbar anstrengungslos und dennoch in respektablem Tempo auf mich zusteuern. Hermann und Andrea sind leidenschaftliche Genuss-Biker und gerade im Urlaub gerne mal mit dem E-Bike am Start. „Da kann man einfach mehr von der spannenden Gegend erkunden, weil man wesentlich weitere Strecken und größere Steigungen schafft. Außerdem ist man am nächsten Tag nicht komplett k.o., das heißt, man kann dann gleich wieder etwas unternehmen“, begründen sie ihre Wahl des elektrischen Untersatzes.
Wir treffen uns mit unseren E-Bikes im Zentrum von Reit im Winkl. Tagesziel? Das Dürrnbachhorn über das Almgebiet Winklmoosalm. An der Lofer entlang fahren wir über einen flachen Radweg rund sechs Kilometer bis zum Seegatterl. Wäre es Winter, wären wir auf Langlaufskiern unterwegs, da sich die Flussstrecke dann in eine Loipe verwandelt. Nun aber düsen wir in kurzen Hosen im milden Fahrtwind dahin. Wir könnten auch die Mautstraße nehmen, die sommers mit der Reit im Winkl inklusiv Card einmal täglich gratis befahrbar ist. Doch mit unseren kraftschonenden E-Bikes fahren wir frohen Mutes die Forststraße bis zum Hochplateau im Dreiländereck Bayern, Salzburg, Tirol auf 1.200 Metern Seehöhe hinauf.
Im Almgebiet Winklmoosalm angekommen, lockt bereits die erste Gaststätte in Form der „Sonnenalm“. Doch wir haben einiges vor an diesem Tag und so beschließen wir, zuerst noch ein paar Runden über die sanft-hügelige Landschaft zu drehen und unsere noch höher gelegenen Ziele zu erkunden, bevor wir uns später tatsächlich auf Pfifferling-Gulasch, Grillteller und eine kühle Apfelschorle niederlassen. E-Bike sei Dank sind wir momentan auch noch gar nicht so hungrig, weil sich die Anstrengung bisher in Grenzen hielt.
Andrea sieht das sogleich als sportliche Herausforderung und schaltet die Unterstützungsleistung ihres motorisierten Mountainbikes von „Sport“ auf „Tour“ hinunter: „Hier heroben im Almgebiet gibt es keine steilen Anstiege mehr. Da kann ich ruhig ein bisschen stärker treten und noch ein paar Kalorien verbrennen vorm Kaiserschmarrn“, so die sportliche Bikerin. Sie lacht, schwingt sich auf den Sattel und düst – an den Kühen vorbei – in Richtung Pferdeweide vor. Hermann und ich hinterher – nach wie vor im „Sport-Modus“, man muss es ja nicht übertreiben.
Während wir unsere genüsslichen Runden im Almgebiet über Reit im Winkl drehen, begegnen uns einige andere Wanderer, Mountainbiker und Familien, die die Pferde besuchen. Speziell die Kinder interessieren sich für unsere E-Bikes und fragen, wie sie funktionieren. Andrea und Hermann erklären es gerne und lassen zwei besonders motivierte Jungen sogar damit fahren. Während die Räder „okkupiert“ sind, nutzen wir die Gelegenheit für eine Rast auf der Bank beim Marterl, gegenüber der Mariahimmelfahrtskapelle. Es handelt sich um einen der beliebtesten Aussichtspunkte, genießt man doch den Blick aufs Dreiländereck Bayern, Tirol und Salzburg sowie die Loferer Steinberge.
Die dynamische Unterstützung der Eigenleistung durch den Elektromotor der MTBs wird oft in diesen oder ähnlichen Fahr-Modi angegeben:
Der Pedaldruck bringt die fortschreitende Motorunterstützung dazu, sich der individuellen Fahrweise des Bikers anzupassen.
Andrea und Hermann sind sich einig, dass so eine Kombination aus E-Bike-Fahrt und Wanderung im Chiemgau Körper und Gemüt guttun: „Eine Hike & Bike-Tour bedeutet für mich loslassen, entspannen und Spaß haben in einem. Hier im Almengebiet ist für alles gesorgt: für die Seele, die Aussicht und die Einkehr“, schwärmt Andrea, „außerdem ist das Ganze Natur pur und dazu eine sportliche Angelegenheit. Ich denke, das ist das Beste für Gesundheit und Wohlbefinden!“ Hermann kann ihr nicht widersprechen: „Das Tolle hier ist, dass man alles dabeihat. Man fährt gemütlich mit dem Rad auf die Alm hinauf – dank E-Bike ohne an seine Grenzen gehen zu müssen –, nimmt dann die Seilbahn, genießt die Fahrt, wandert auf den Gipfel und hat einen wunderbaren Ausblick. Was möchte man mehr?“
Nun ist es Zeit für den zweiten Part unseres „Bike & Hike“-Vorhabens, sprich für den Wander-Teil. Ein entzückender alter Nostalgie-Sessellift – wahrlich ein Original! – befördert uns auf Einzelsitzern aus Holz langsam weiter den Berg hinauf. Das langsame Zuckeln versetzt mich in eine fast meditative Stimmung, in der ich spüre, wie der Stress des Alltags allmählich von mir abfällt. Ich beobachte die vorbeiziehenden Wolken, die steil im Hang stehenden, mächtigen Bäume und erspähe plötzlich sogar einen Auerhahn, der sich viele Meter unter meinen in der Luft baumelnden Füßen zu einem schwarzen Federball im Gras zusammengerollt hat.
Der Ausstieg der Sesselbahn befindet sich unweit vom Gipfel. In einer zwanzigminütigen Wanderung, die über einen wunderhübschen Steig führt, erreichen wir das Dürrnbachhorn. Als hätten wir es so bestellt, lichtet sich bei unserem Gipfelsieg das Wolkenmeer und gibt die imposante, umliegende Bergwelt unserem Rundumblick preis: Wilder Kaiser, Zahmer Kaiser, nach unten hin das Drei-Seen-Gebiet in Richtung Chiemsee. „Wow, dieser Blick ist wirklich ein Highlight!“, ruft Andrea verzückt. Man merkt, dass die beiden die malerische Landschaft, die klare Höhenluft und die ruhige Stimmung förmlich aufsaugen. Wir können uns kaum sattsehen, doch mittlerweile lockt schön langsam der Gedanke an die Einkehr, also traben wir zurück zur Bergstation.
Als wir wieder auf dem Sessellift sitzen und ins Tal hinabschweben, stellt sich endgültig der Gusto auf die vereinbarte Brotzeit in der „Sonnenalm“ ein. Hermann, der vor mir in seinem Sessel sitzt, dreht sich kurz um und macht eine Geste, als würde er eine Gabel zum Mund führen – er scheint genau denselben Gedanken wie ich zu haben. Plötzlich fährt auf einem Sessel am gegenüberliegenden Stahlkabel eine einsame Kiste in Richtung Bergstation hinauf: der Wurstsalat, den die Liftarbeiter vorhin über ein Oldschool- Kabeltelefon bestellt hatten! Wir müssen schmunzeln. So ein geschwinder Service aber auch. Was übrigens auch fürs Bergrestaurant gilt, in dem wir unsere herbeigesehnte Stärkung in Windeseile auf dem Teller haben.