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Römisches Spiel im Römermuseum in Seebruck
© © Chiemgau Tourismus

Erlebnis-Führung durchs Römermuseum in Seebruck

Datum: 10.07.2023
Von: Axel Effner

„Mama wie haben eigentlich die Römer gelebt?"

Heute besuchen Steffi und Georg mit ihren Kindern Emil und Lois das Römermuseum Bedaium in Seebruck und erfahren wie die Menschen in der Römerzeit gelebt haben.

Mit Quintus Tiberius Octavius die Römerzeit erkunden

„Mmh, was ist denn das?“ Die Zwillinge Emil und Lois schnuppern interessiert und schauen etwas skeptisch. Riecht so die Römerzeit?  Martina Ziereis reicht den beiden Sechsjährigen eine Duftlampe. Die Flamme der Kerze unter dem Räuchersieb lässt von dem darauf liegenden Lorbeerblatt aromatische Rauchkringel aufsteigen. Vielleicht wurde das auch zu Siegeskränzen geflochtene Kraut tatsächlich einmal in dem zentralen Tempel des Flussgottes Bedaius verbrannt, der hier vor über 2.000 Jahren am Chiemseeufer stand. Heute erinnern nur mehr Mauerreste des späteren Kastells an die römisch-keltischen Wurzeln von Seebruck, dem römischen „Bedaium“.

Erlebnis-Führung im Römermuseum

Bei einer Erlebnis-Führung für Familien vor und im Römermuseum von Seebruck tauchen Emil und Lois zusammen mit ihren Eltern Georg und Steffi ganz lebensecht in die antike Vergangenheit der Region ein.  Als wichtiger, mit einem Kastell befestigter Brückenkopf am Chiemseeausfluss war Bedaium ein bedeutender Siedlungspunkt auf der alten Römerstraße von Salzburg nach Augsburg. Fast auf Schritt und Tritt begegnet man im Ort Zeugnissen und Ausgrabungen aus der römisch-keltischen Vergangenheit der einstigen Provinz Noricum. Kein Wunder also, dass der heutige Touristenort zugleich einer der am besten erforschten Römerorte in ganz Bayern ist. Archäologische Ausgrabungen haben seit dem 19. Jahrhundert Gebäudereste und eine Vielzahl bedeutender Fundgegenstände freigelegt. Sie geben bis ins Detail Einblick in das einstige Alltagsleben der Römer in der Zeit zwischen 27. v. Chr. bis etwa 250 n. Chr.

Familie riecht an einer Römischen Duftlampe im Römermuseum in Seebruck
© © Chiemgau Tourismus

Der Alltag in der Römerzeit

Mit Leidenschaft erklärt Martina Ziereis in ihrem römischen Alltagsgewand den Besuchern die Bedeutung und Wirkung von Räucherungen. Ihr Mann Matthias hat die Kinder bereits zu Beginn der Führung ehrfürchtig zum Staunen gebracht. In der originalgetreu rekonstruierten Rüstung eines Legionärs der frühen Kaiserzeit empfängt der Museumsleiter die Besucher vor dem Ausstellungsgebäude. Mit seiner Tunika aus Wolle, dem polierten Legionärshelm, mit Kettenhemd, Wurfspieß, Schwert und dem mächtigen Schild bringt er 25 „Extrakilos“ auf die Waage. „Ich möchte die Gäste- und Familienführungen so gestalten, wie ich es mir als Kind immer gewünscht habe, so authentisch und lebensecht wie möglich“, sagt Ziereis.

Eine Reihe von Museumsmitarbeitern und Helfern unterstützen Ziereis dabei. Sie lassen die Besucher ganz lebensnah und praktisch in die Römerzeit eintauchen. In keltische Tracht gehüllt, ermuntert die Landwirtin Sabine Wastlhuber Emil und Lois vor einem gefüllten Proviantkorb zu raten, was zur Römerzeit auf den Tisch kam. Lauch, Kohlrabi, Leinsamen, Äpfel und kleine Erdbeeren kannten auch die Menschen der Antike, Mango und Tomaten aber noch nicht. Gleich im Anschluss ist Kraft gefragt, wenn die Besucher Dinkelkörner in der Steinmühle mühsam zu Mehl vermahlen. Jeder darf mal drehen. „Puh, ganz schön mühsam“, kommentiert Georg. Aus dem Dinkelmehl werden anschließend in einer über dem Feuer hängenden Pfanne Brotfladen zum Verkosten gebacken.

Eingang Römermuseum Seebruck
© © Chiemgau Tourismus

»Ich möchte die Gäste- und Familienführungen so gestalten, wie ich es mir als Kinder immer gewünscht habe, so authentisch und lebensecht wie möglich«

Matthias Ziereis

»Puh, ganz schön mühsam«

Papa Georg

Römische-Messtechnik

Danach wird es spannend. Dirk und Sabine Eggenweiler demonstrieren in der Tracht eines Legionärs und einer Edelfrau aus der Spätantike den Einsatz von hölzernen Messgeräten wie der „Dioptra“ oder einer „Groma“. „Damit lässt sich die Höhe eines Gebäudes berechnen“, erläutert Dirk, während Georg durch die Messlöcher schaut. Jede Menge Spaß folgt im Anschluss bei der spielerischen Schildwall-Attacke. Mit Softbällen versuchen die beiden Zwillinge mit Steffi, die hinter einem Schutzwall aus Schilden verborgenen Männer zu treffen. „Das ist gar nicht so leicht, weil nur winzige Lücken bleiben“, kommentiert Matthias Ziereis alias Legionär Quintus Tiberius Octavius.

Römische-Ausgrabungsstätte in Seebruck

Auch andernorts gibt es viel zu entdecken. „Was sind das für komische Schuhe?“, fragt Emil mit detektivischem Spürsinn. Der Sechsjährige blickt fragend auf eine aus Leder rekonstruierte Militärsandale mit genagelter Sohle. Sie ist an einer Infotafel mit Zeitstrahl festmontiert, die vor den überdachten Ausgrabungsresten einer original römischen Fußbodenheizung über das Alltagsleben informiert. Angelhaken, Fischernetze und Tongefäße – sogenannte „terra sigillata“ - vervollkommnen das Bild.

Familie testet die Römischen-Messelemente im Römermuseum in Seebruck
© © Chiemgau Tourismus

»Was sind das für komische Schuhe?«

Emil

Einmal wie ein Römer fühlen

Das Bedaium und die Region um den Chiemsee die bevorzugte Wohnregion hochgestellter römischer Beamter aus dem nahen Iuvavum (Salzburg) war, die hier in luxuriös ausgestatteten Villen dem Landleben frönten, erfahren die Besucher beim Gang durch das Römermuseum. Wachsbeschichtete Holztäfelchen mit Schreibgriffeln und Papyrusrollen zeugen ebenso wie Bleietiketten an Warenballen vom regen Schriftverkehr der lateinisch sprechenden Menschen in der Handelsregion. Sichelförmig gebogene Schaber zum Ölabstreifen (Strigiles) geben Einblick in Badekultur und Körperhygiene.  Von römischem Spielzeug über Schmuck, Küche, Landwirtschaft und Fischerei, Handwerk und Bauwesen bis hin zur Begräbniskultur reicht das Spektrum. „Liegt da tatsächlich ein Toter drunter?“, fragt Lois mit leichtem Schaudern angesichts einer ganz in weißes Leinen eingehüllten Figur, die auf einem Stapel Rundhölzer aufgebahrt ist.

Am Ende des Rundgangs ist Grips gefragt. Mit Bauklötzen versuchen Georg, Steffi und die beiden Zwillinge das Geheimnis des römischen Rundbogenbaus zu lüften. Matthias Ziereis gibt Tipps: „Hier schaut mal, mit dieser stützenden Hilfsform kann man den Schlussstein einsetzen.“ Ganz zum Schluss dürfen die Kinder noch einen der ausgestellten Legionärshelme ausprobieren, das schwere Kettenhemd in die Hand nehmen und hinter einem Kinderschild für ein Foto posieren. „Jetzt fühle ich mich fast schon wie ein junger Römer“, erklärt Lois grinsend.

 

Ausstellung Römermuseum Seebruck
© © Chiemgau Tourismus

»Liegt da tatsächlich ein Toter drunter?«

Lois

Ergänzend zum Römermuseum „Bedaium“ in Seebruck kann man in zehn weiteren Orten rund um den Chiemsee in der „Römer-Region“ an spannenden Stationen und Sehenswürdigkeiten tief in das friedliche Alltagsleben der Antike eintauchen.

Kultur und Geschichten aus dem Chiemgau

Museum Salz und Moor in Grassau
© © Chiemgau Tourismus e.V., Oliver Raatz

Museen

Von Römerzeit bis moderne Kunst

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© © Chiegau Tourismus e.V.

Kloster Seeon

Ein kristallklarer See, umgeben von grünen Wiesen und Wäldern, eine Halbinsel die ins Wasser ragt und darauf ein ehemaliges Kloster, das sich im Wasser spiegelt. Ein Ort zum Träumen und Verweilen.

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© © Chiemgau Tourismus e.V.

Schloss Herrenchiemsee

Schloss Herrenchiemsee ist die Chiemgauer Attraktion. Das „Bayerische Versailles“ ließ König Ludwig II. von Bayern auf einer der Inseln im Chiemsee errichten.

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Detailaufnahme von einem Trachtenhut
© © Chiemgau Tourismus e.V.

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